Deutsche Medien und US-Wahlen: Ein wiederholtes Rätsel

Gastauthor

von Markus Milz

9.11.2024

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Wie sagte einst Franklin D. Roosevelt, der 32. Präsident der Vereinigten Staaten:



"In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn es doch passiert, war es so geplant."


Mir jedenfalls fallen aktuell eine ganze Menge "Zufälle" auf, die mich verwirren.


Zufällig haben sich die führenden deutschen Medien die letzten acht Jahre immer wieder massiv geirrt, wenn es um korrekte Wahlprognosen in den USA ging.


Zufällig haben sie auch drei Jahre nichts von einem angegriffenen Gesundheitszustand Joe Bidens mitbekommen.


(Mir fällt hierzu der wunderbare Kabarettist Volker Pispers ein).


Zufällig gibt es eine Papierknappheit, die Neuwahlen problematisch machen.


Und zufällig zerbricht am Tag nach der US-Wahl die Ampel und wird zur Fußgängerampel...


Noch mehr aber verwirrt mich die unglaubliche und moralinsaure Arroganz und Selbstüberschätzung von uns Deutschen, zu glauben, dass die Mehrheit von 335 Millionen Amerikanern, die Trump zum neuen Präsidenten gemacht haben (übrigens zu 55% junge Frauen, zu 55% Latinos, zu 42% Akademiker) zwingend alles Idioten sein müssen, die es nicht besser wissen.


Bitte nicht missverstehen: Ich persönlich glaube, dass Trump ein schrecklicher Mensch ist - definitiv niemand, "den man man gerne zum Abendessen einladen würde", wie Julius van de Laar neulich im The Pioneer sagte.


Aber ich bin mir sicher, dass dies der Mehrzahl der weit über 70 Millionen Amerikanern, die ihn gewählt haben, ebenfalls bewusst war. Und dass sie ihn nicht DESWEGEN sondern TROTZDEM gewählt haben - wofür es Gründe geben wird...


Dies nur mal so als Sonntagsgedanke...


Und ansonsten wünsche ich Christian Lindner alles Gute bei seiner neuen Herausforderung 😉