Ersticken wir am eigenen Regelwerk?
…und es werden täglich mehr: Stirbt so der gesunde Menschenverstand? Ein Plädoyer gegen...
...die Regelwut.
In meinem gestrigen Beitrag sprachen wir über "Regeln".
Alleine in Deutschland gibt es über 52.000 Einzelnormen, die sich aus etwa 1.800 Gesetzen und 2.900 Rechtsverordnungen zusammensetzen.
Die Zahl der Gesetze hat in den letzten 10 Jahren um 10% zugenommen, die "Regelungsdichte in Deutschland nimmt immer mehr zu" titelte das Handelsblatt noch im letzten Jahr.
Ich finde, wir sollten in der deutschen Bürokratie dringend die Regel einführen:
Für jede neue Richtline / Gesetz, das erlassen wird, müssen 5 alte abgeschafft werden!
Erich Sixt soll einmal sinngemäß gesagt haben "Ich habe immer zwei Alternativen: Ich kann vorher um Erlaubnis fragen - oder hinterher um Entschuldigung bitten. Ich bevorzuge letzteres."
Ich glaube, dass hier EINES unserer Probleme begraben liegt: Zu viele Regeln - und zu wenig Mut zur Ausnahme. Dies gilt sowohl für einzelne Unternehmen als auch für das gesamte Land.
Machen wir den Test, wie ist das mit den hier Mitlesenden?
Würdet ihr nachts um drei Uhr an einer einsamen, menschenleeren Landstraße zu Fuß an einer roten Fußgängerampel stehenbleiben - oder rebellengleich bei rot die Straße queren?
Wer ist schon bei "HA" angekommen - und traut sich es zuzugeben? 😉
Bin gespannt auf die Kommentare...
Wer wissen will, wie das mit den Regeln im Unternehmen funktionieren kann - in meinem "Grundlagenwerk für Strategie, Führung und Sales: Vertriebspraxis Mittelstand", Kapitel 1.3 ist es nachzulesen (Hier geht's zum Buch).