Gratismut als neuer Standard?
Ach, echt? Jetzt schon? Jahrelang...
...haben sie geschwiegen – und fünf Wochen vor der nächsten Bundestagswahl dann auf einmal ein „Uns reicht’s – deutsche Bosse haben die Schnauze voll“…
„Wahlkampfgetöse“ und „Gratismut vor der Neuwahl: Jetzt fangen die Unternehmer an zu plärren…“ beschreibt es treffend Prof. Dr. Florian Becker
Marie-Christine Ostermann, die Präsidentin DIE FAMILIENUNTERNEHMER, antwortete mir neulich hier auf meine Bemerkung „Das hat aber ganz schön lange gedauert“ mit „Markus Milz – was haben Sie denn getan?“
Worauf ich erwiderte „wenn Sie in meinen Feed, meinen Blog, meine öffentlichen Auftritte und meine sonstigen Veröffentlichungen schauen, werden Sie sehen dass ich mich seit vielen, vielen Jahren unermüdlich und sehr direkt und offen äußere.
Während mir viele Unternehmer und Geschäftsführer, mit denen ich zu tun habe, seit genausolanger Zeit im 4-Augen-Gespräch erklären
„Markus, ich bin ja absolut deiner Meinung, finde ich super, dass du den Mund aufmachst. Aber du musst Verständnis dafür haben, dass ich auf Grund meiner beruflich exponierten Stellung dir nicht öffentlich zustimmen kann.“
Nein, sehr viele Unternehmer und leitende Angestellten (Ausnahmen bestätigen die Regel!), die ich in den letzten Jahren gesprochen habe, stehen der Politik in puncto Doppelmoral in nichts nach.“
A propos Doppelmoral:
Wer außer mir hat ebenfalls Schwierigkeiten zu verstehen, dass man auf der einen Seite einen Präsidenten Trump als „no go“ und „unwählbar“ abtut, weil er – nennen wir es mal „Konflikte mit dem Gesetz“ hat – andererseits aber einen Robert Habeck ok findet, der unerlaubterweise sein Konterfei auf das Münchener Siegestor projiziert?
Und nicht nur das: Nachdem die Stadt München gegen diesen Verstoß ein Bußgeldverfahren eingeleitet hat, macht er es gleich nochmal – diesmal in Hamburg auf der Kunsthalle - und bezeichnet die Aktion, in der er sich über Recht und Gesetz hinwegsetzt - im Interview schelmisch grinsend als „piratig“.
Warum kommt mir bei solchen Aktionen nur der aus der linken Szene der 80er Jahre stammende Slogan „Legal, illegal, scheißegal“ in den Sinn?
Der Spruch war damals ein Ausdruck von Rebellion gegen staatliche Autorität, gesellschaftliche Normen und das etablierte Rechtssystem. Er sollte die Haltung verdeutlichen, dass man sich über Gesetze hinwegsetzt, wenn diese als ungerecht empfunden werden oder die eigenen Ideale behindern.
Während Habeck gleichzeitig zur Attacke auf das mittlerweile unzensierte X übergeht und drohend erklärt: „Ich kenne Leute, die ich anrufen kann, die Dinge in Bewegung setzen können“.
Ich frage mich: Wen nur meint er damit?